Landwirte kämpfen um ihre Existenz – Besuch Milchhof Knodel

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„Enorme Schäden durch Krähen“

Landwirt Thomas Knodel fühlt sich mit dem Problem allein gelassen / Neumann will Agrarausschuss befassen

Mit Entschädigung kann der Hof nicht rechnen

Karlsbad-Langensteinbach. Die Schäden sind in diesem Jahr enorm. Rund 12 Hektar Bio-Mais hat Thomas Knodel, Besitzer des „Milchhofes Knodel“ in Langensteinbach, unweit des Autobahnzubringers, in diesem Jahr angebaut. Nicht weniger als vier Hektar davon, sowohl von der ersten Saat, wie auch von der Nachsaat, haben die Krähen zerstört. „Wir sind derzeit dabei, unseren Hof in einen Bio-Betrieb umzustellen. Gerade in dieser Phase gefährden uns solche Schäden existenziell“; so der bereits in der dritten Generation als Haupterwerbslandwirt aktive Thomas Knodel. Er ist zwischenzeitlich einer der letzten Milchbauern in der Region.

Die Wahlkreisabgeordnete der CDU im Landtag, Christine Neumann, konnte sich auf Einladung des Geschädigten ein Bild von der Situation machen. Es ist ganz offensichtlich, dass gerade die ungebeizten Bio-Saatkörner den Krähen bestens schmecken. Ganze Scharen von Rabenkrähen graben diese aus und finden hier Futter. Weniger sind es, wie oft vermutet, die Saatkrähen, die eigentlich erst Ende Oktober zu uns kommen und hier überwintern.

Vor Jahren wurden diese Vögel, die heute leider auch innerhalb der Bebauung gleichzeitig für eine deutliche Dezimierung der Singvögel sorgen, unter Naturschutz gestellt. Bauer Knodel erhielt in diesem Jahr gegen Gebühr vom Landratsamt eine Genehmigung zur Verlängerung der Jagdzeit für die Rabenkrähen, die bis zum 1. August Schonzeit haben. Der verantwortliche Jagdpächter in diesem Bereich durfte damit bereits ab 5. Juli gerade mal zehn Rabenkrähen als „Vergrämungsabschuss“, quasi zum Erschrecken der Artgenossen, erlegen. Eine Lösung, die wenig effektiv erscheint und keinen Erfolg brachte.

„Die Tiere sind schlau genug, um dies bald zu erkennen“; so Thomas Knodel, der sich in dieser Problematik allein gelassen fühlt. Allein der Schaden für das Saatgut liegt bei rund 3 000 Euro. Hinzu kommen der Arbeitsaufwand und schließlich der Gewinnausfall aus diesem Produkt. Mit einer Entschädigung hierfür kann der Betrieb nicht rechnen.

„Die Naturschutzziele sind endlich auf ihre aktuelle Gesamtauswirkung zu überprüfen. In den letzten Jahren wurden die Bauern, wie auch die Jäger, entmündigt“, so der Landwirt.

Für Christine Neumann gilt es, baldmöglichst verlässliche Daten und Fakten zu der Gesamtthematik zu erhalten. Anschließend möchte die CDU-Frau einen entsprechenden Antrag im Agrarausschuss des Landtags einbringen. Dort hat man nach ihren Recherchen das schon länger „schwelende Thema“ der Ernteschäden durch Krähen letztmals vor fünf Jahren behandelt.

Text: Gustl Weber, BNN

Große Schäden in Langensteinbach: Krähen pickten die Saat aus dem Boden. Landwirt Thomas Knodel, Azubi Alexander Schoch und Abgeordnete Christine Neumann begutachten das Zerstörungswerk.

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